Aufbau des Museums aus historischer Sicht
Nach eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit und einer fünfjährigen Aufbauphase wird dem Besucher die Eisenbahngeschichte der Klein- und Privatbahnen Deutschlands in ausgewählten Abschnitten präsentiert.
Am 1. Juni 1996 ist das Museum feierlich eröffnet worden.
Auf einer Freifläche von über 7000 qm des Gramzower Bahnhofsgeländes, im restaurierten Lokschuppen und einem Güterboden ist der erste fertig gestellte Abschnitt mit dem Thema
„fahrzeugtechnische Entwicklung und Werkstattwesen“ in den Schwerpunkten:
Uckermark, Brandenburg und Deutschland zu besichtigen.
Im Jahr 2000 konnte mit Unterstützung des Kulturministeriums des Landes Brandenburg und der Ostdeutschen Sparkassen Stiftung die neue Dauerausstellung auf den Güterboden eröffnet werden. Im selben Jahr wurde die überarbeitete Gleisbauausstellung im Geräteschuppen unseren Besuchern zugänglich. Jährlich zeigt das Museum auf dem Güterboden Sonderausstellungen, 2008 sind die Ergebnisse des 2. Künstlerpleinair ausgestellt worden.
Es werden Eisenbahnfahrzeuge und Technik der deutschen Klein- und Privatbahnen gezeigt, die besonders in der Gründerzeit und noch einmal nach dem 2. Weltkrieg große wirtschaftliche Bedeutung besaßen. Sie waren einst die Lebensader der kleineren Orte in den ländlichen Regionen und verbanden diese mit der großen Welt.
Die Wichtigkeit betraf den Personenverkehr genauso, wie den vielfältigen Güterverkehr.
Mit der Eisenbahn kamen die Industriebetriebe in die kleineren Städte und Orte, da der Transport der Rohstoffe sowie der Fertigprodukte per Schiene schneller und billiger war.
Besonders die landwirtschaftlichen Erzeugnisse konnten mit der Kleinbahn schneller zum Verbraucher oder zur Weiterverarbeitung gelangen, wie z. B. die Zuckerrüben in die Zuckerfabrik und die Milch kam noch warm in die nächste Stadt.
Für die meisten Einwohner boten diese Bahnen die Möglichkeit, zum ersten Mal die Kreisstadt, die Landeshauptstadt oder gar die weite Welt kennen zu lernen.
Leider wurden viele dieser Eisenbahnstrecken ein Opfer der ständig wachsenden wirtschaftlichen und privaten Motorisierung, so dass sie den Verkehr einstellen mussten.
Eisenbahngeschichte der Klein- und Privatbahnen von mehr als einem Jahrhundert mit allen Antriebsarten, von der Mechanik über Dampf-, Diesel- und Elektroantrieb wird in seiner Vielfalt sichtbar und in eindrucksvoller, beziehungsreicher und anschaulicher Weise original und lebendig dargestellt.
Dazu gehören der Aufbau eines Normalspur- und Schmalspurteils im Museumsgelände, die
Bekohlungsanlage für die Lokomotiven, das Aufstellen eines Wasserkranes, eine Drehscheibe
und die Präsentation von Maschinen, Werkzeugen und Geräten für den Gleisbau.
In den Gebäuden ist eine ständige Ausstellung zum Thema Klein- und Privatbahnen in Deutschland zu sehen.
Dazu besitzt das Museum ein umfangreiches Archiv. Außer Fotos, Zeichnungen, Modellen und Schautafeln werden über 40 zum Teil gut restaurierte Originalfahrzeuge gezeigt.
Jedes Fahrzeug hat seine eigene Geschichte und erzählt vom vielfältigen Leben und den Aufgaben dieser Bahnen.
Natürlich wird den Besuchern auch der Arbeitsalltag bei der Kleinbahn vermittelt. Der Dienst rund um die Uhr, die körperlich anstrengende Wartung der Gleisanlagen und die komplizierte Instandhaltung der Technik.
Bis heute besichtigten ca. 108.000 Besucher das Museum und bestätigen die Richtigkeit des Konzeptes.
Das gesamte Projekt wird ständig Veränderungen, Verbesserungen und Vervollkommnungen mit sich bringen. Diese ständigen Veränderungen und mögliche zusätzliche Ausstellungen werden die Besucher immer wieder aufs neue in das Museum locken und es so zu einer Sehenswürdigkeit für viele Gäste unserer Region machen.